Der Dezember ist da, traditionell stünde uns nun ein herrlich kalter Winter ins Haus. Wir erwarten Schneegestöber in den Straßen, umhertollende Kinder, welche sich Schneeballschlachten liefern, wobei sie leider nicht bemerken, dass sich Steine im Schnee befinden und der Schnee eine bedrohliche Farbe annimmt, vom Hirnfrost lahmgelegte Zombies, die wider besseren Wissens erregenden Zungenkontakt mit gefrorenen Straßenlaternen aufnehmen und dort verharren, gefangen im Dilemma, auf den Erfrierungstod zu warten oder eine Selbstamputation der Zunge mit einem stumpfen Taschenmesser vorzunehmen.
Und was bekommen wir in diesem Jahr? Spätsommerliche Temperaturen, die Sonne lässt ihre Muskeln spielen und behelligt uns noch zu dieser Jahreszeit. Doch dem lässt sich entgegenwirken! Wer bisher weinend auf den Winter gewartet hat, kurz vor einem Nervenzusammenbruch, bedingt durch das Ausbleiben winterlicher Gefühle, dem sei diese Anleitung ans Herz gelegt:
Verbreite deine eigene Kälte! (deluxe)
Die launische Wetterhexe lässt dich im Stich? Kein Problem, mit einem einfachen Hilfsmittel verbreitest du in deiner Wohnung eine angenehme Kälte: Flüssigstickstoff.
Bei knackigen -196° Celsius hat auch der verkappte Herbst keine Chance. Besorge dir einfach ein paar Behälter dieses einfach zu beschaffenden flüssigen Gases und verteile es in der Wohnung. Sofort wird die Raumtemperatur spürbar sinken und du kannst endlich deine geliebte Daunenjacke tragen. Aber Vorsicht, du solltest direkten Hautkontakt vermeiden. Falls du je im Fernsehen gesehen hast, was mit einer Rose passiert, die in flüssigen Stickstoff getaucht wird, gehe ich davon aus, dass du das bei eigenen Extremitäten vermeiden willst.
Dazu wird der Stickstoff mit der Zeit wieder einen gasförmigen Zustand annehmen, das heißt, die Stickstoffkonzentration in der Atemluft steigt, was wiederum der Sauerstoffkonzentration in deinem Blut abträglich ist. Solltest du Anzeichen von Müdigkeit wahrnehmen, leg dich bitte nicht sofort schlafen, es könnte dein letzter Winter sein.
Aber ansonsten kann ich nur zu diesem chemischen Wunderwerk raten. Flüssige Gase können auch deinen Winter retten!
Verbreite deine eigene Kälte! (light)
Wem flüssiger Stickstoff zu abgedreht erscheint, kann natürlich auch zu der Option für die Durchschnittsfamilie greifen:
Ihr benötigt nur, abhängig von der Größe eurer Wohnung, etwa 50-100 Gefrierschränke. Diese solltet ihr bestenfalls schon Monate vorher beim Elektronikfachgeschäft eures Vertrauens bestellen, denn solche Stückzahlen sind eher unüblich.
Diese stellt ihr in eurem trauten Heim auf und lasst sie bei voller Leistung laufen und, das ist der entscheidende Trick, ihr lasst die Tür offen. Auch dadurch wird sich die Raumtemperatur auf angenehme 0° runterkühlen lassen. Eine Nebenwirkung hierbei ist die horrende Stromrechnung. Bestenfalls besitzt ihr ein eigenes Atomkraftwerk, welches aber in ausreichendem Abstand errichtet werden sollte, sonst macht euch die Abwärme der Kernspaltung einen Strich durch die winterliche Rechnung.
Errichte ein Winterwunderland!
Nun sollte es in eurer Wohnung schon derart angenehm kalt sein, dass ihr eure blau gefärbten Finger nicht mehr spürt. Doch ein Blick nach außen offenbart Sonnenschein und Menschen in T-Shirts. Wie soll dabei ein authentisches Winterfeeling aufkommen?
Doch auch für dieses Problem gibt es eine einfache Lösung:
Errichtet über eurer Siedlung/Stadt eine Kuppel aua Milchglas, das UV-Strahlung reflektiert. Nun wird erstens durch die Trübung des Sonnenlichts eine dunkle Kuschelatmosphäre entstehen, zudem hat die UV-Strahlung keine Chance mehr, für Wärme zu sorgen. Lasst vorher bestenfalls mehrere LKW-Ladungen an Lebensmitteln, sowie mehrere Schneekanonen herbeischaffen, um für euer Überleben und natürlich ein ordentliches Schneegestöber zu sorgen. Nun könnt ihr euch endlich im Fabrizieren von Schneeengeln üben und mehrere 100 Gramm schwere Steine als Schneebälle tarnen. Eure Nachbarn werden euch für diese Genialität lieben!
Ich hoffe, euch mit diesen praxisnahen Tipps geholfen zu haben und freue mich darauf, dass Deutschland womöglich bald in ein Winterparadies verwandelt wird!
Ich muss vor demTipp mit den Kühlschränken eindrücklich warnen.
Bei mir wurde die Wohnung sogar wärmer, obwohl ich Alles auf „volle Pulle“ geschaltet habe.
Was man mir im Geschäft nicht gesagt hat ist, dass die Dinger durch eine Fehlfunktion hinten wärmer sind als vorne kalt.
Jetzt liegen hier 50 rum und keiner will sie haben… Blöd!
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Was für ein schrecklicher Mangel! Dass sich die Hersteller solcher Großgeräte auch nie an die wirklichen Bedürfnisse der Kunden anpassen.
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Nachdem ich auf der Rückseite eine halbe Kuh geröstet hatte, hab ich die Penner verklagt. Ich wollte ja keinen Grill…
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Das ist eher diametral zu einem Winterwunderland, da hast du absolut recht!
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Das mit dem flüssigen Stickstoff stellte sich auch als weniger praktisch heraus. Nachdem ich fünf Stunden gelüftet hatte um den Nebel zu entfernen, war es hinterher genauso warm wie vorher. Was nützt die Kälte, wenn man dabei kein Fernsehen kann? Ihr wisst schon den Bildschirmschoner mit dem brennenden Feuer.
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Eine Art Dunstabzugshaube wäre sicherlich bon Vorteil, wenn ich darüber nachdenke. So würde der gasförmige Stickstoff gleich wieder verschwinden. Man bräuchte nur genügend Vorräte dieses Stoffes. 😀
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Luft-Zerlegungs-Anlagen? Gibt es schon recht preiswert. Vielleicht sogar billiger als die vielen Kühlschränke.
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Yey! 😀 Ein Plan nimmt greifbare Gestalt an.
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„Gehälter…flüssigen Gases…“: ich versuch´s mal 🙂
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Oh, entschuldige diesen kleinen Fauxpas. Ist schon korrigiert! 🙂
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